davaidavai - Connected Marketing - Ausgabe #98
Das gucke ich mir zwischen den Jahren an. Netflix erzählt die Geschichte des Pepsi-Harrier Problems. Die wahre Geschichte eines Mannes, der auf Basis eines Werbespots mit Treuepunkten einen Harrier-Jet von Pepsi bekommen wollte.
Strategy
TLGG wird TLGG
TLGG hat sich in TLGG umbenannt. Das nachfolgende fand ich bemerkenswert, weil die Berliner Agentur damit das Level offenlegt auf dem sie sich mit eigener gut gemeinter, aber semigut gemachter Geschichte auseinandersetzt und sie reflektiert. Bravo.
Creative
Auch abseits von Henriks Weihnachts-Pinterest Board und dem jährlichen Weihnachts-Trend Feature meiner Frau Alissa gibt es dann doch viele Marketing Leute, die der Geister der Weihnacht jedes Jahr begeistern kann. Gut so. Hier ist eure Kampagnenliste 2022.
AI x Art
Mit den wirklich atemberaubenden Fortschritten in Sachen AI Illustrationen der letzten Zeit wird ein weiteres digitales Tool markt- (oder waffen)fähig das potenziell große Impact aufs Marketing hat und die Menschen darin. Midjourney, Dall-E, Lensa sind inhaltlich megaspannend. Aber ihr Output ist eben auch mit einem Preis erkauft, über den wir uns bewusst sein sollten. Wir wissen ja, was beim letzten Mal passiert ist, als wir bei Social Networks all die Red Flags ignoriert haben. Einige Beiträge dazu aus den letzten Wochen habe ich mal gesammelt. Sie sollen eine Dimension der Bandbreite der Diskussion darstellen.
Persönlich glaube ich, dass die Debatte für oder wider AI als Art Directors wie immer verläuft: Technologie bricht in ein neues Feld ein und gefährdet professionelles Selbstverständnis und Berufe. Da die Technologie jetzt in diesem Moment noch nicht alle Dimensionen dieses Feldes dominieren kann, wird die Losung ausgegeben, dass Menschen vor allem für strategische und konzeptionelle Aufgaben nach wie vor unersetztlich sind. Das stimmt dann auch für eine Weile. Bis es sukzessive nicht mehr stimmt.
"I don’t care much whether AI generated art is „good“ or „bad“. What bothers me is that the algorithms are trained on the work of amazing artists, without their consent. Maybe we need a seal for organically created artworks?" - Christoph Niemann (@abstractsunday) auf Instagram
Reviews
Jeder Jahreswechsel ist immer auch ein Moment der Rückbesinnung. Man kann diese Listen gut oder schlecht finden. Ich finde sie oft einfach praktisch. Wann sonst bekommt man so viel Übersicht über das, was im letzten Jahr passiert ist?
Ich mag diese Google Rückblicke ja, weil sie sich selbst nach einem Horror-Jahr wie 2022 immer irgendwie anfühlen als wenn alles nur eine geile Challenge gewesen wäre. Jubelnde Menschen, High-Fives, inklusiv denkende Progressive, die für eine bessere Welt streiten. Ja, das gibt es auch. Für 2023 wünsche ich mir persönlich, dass wir uns alle ein klein wenig seltener gezwungen sehen, nach Atomkrieg zu suchen. Dennoch und ganz ohne bitteren Beigeschmack: Der Google Rückblick macht immer Spaß.
Previews
Und dann gibt's da noch das, was vor uns liegt. Das ist wie immer mit einem gefühlten optimistischen Weichzeichner gemalt. Aber so sind wir halt: Hoffnungslose Optimist:innen. Dieses Mal gibt es vier Trend Reports für 2023. Zwei eher aus der Gen Z Ecke, zwei aus der Consulting Welt.
Video
Auch eine Facette unserer schönen neuen AI Welt. AI coloriert gerade historische Filme neu, stabilisiert sie und verändert sukzessive unser Geschichtsbild. Hier eine Schneeballschlacht aus einem Film von 1897 - das ist 125 Jahre her.
Guides
Okay, und dann gibt es noch dieses Mastodon Problem. Ich bin seit 2008 auf twitter und sehe mich gerade aktiv nach einer neuen Heimat um. Mastodon fühlt sich zwar an wie twitter 2008. Aber das ist ja nicht nur schlecht (aber schon ziemlich). Wem es auch so geht. Hier ist ein Quick Guide. Folgen kann man mir übrigens hier.
Panorama
Genau. Und dann gibt es da noch die Links der Woche, die so nebenbei rausfielen. Wenn man ein wenig Zeit hat, sollte man sich dringend das Tiny Desk Konzert (wer die Youtube Reihe nicht kennt, sollte alle anderen Konzerte auf Youtube auch ansehen) von Stromae anschauen.
In eigener Sache
Nicht nur ein bisschen stolz bin ich mal wieder auf das Social Startup HateAid, das ich mitgegründet habe. Letzte Woche siegte der baden-württembergische Antisemtismus-Beauftragte Michael Blume gegen twitter im zweiten wichtige Präzedenz-prozess dieses Jahres. HateAid unterstützte aktiv.
Ich hoffe, auch diese Ausgabe von davaidavai war kurzweilig. Ich freue mich über neue Abonennt:innen. Wem davaidavai gefällt, darf ihn einfach an Freunde und Kolleg:innen weiterschicken. Mit mehr Leser:innen schreibt es sich einfach viel produktiver. Danke dafür.